Das Protokoll einer vom Gericht Haselünne im Jahre 1758 vorgenommenen Visitation der „Fuselbrenner“, wie es in einer historischen Niederschrift heißt, zählt 26 Brennereien auf, darunter auch die Brennerei, die wenig später der Ratsherr Johann Bernhard (I.B.) Berentzen übernommen hat. Diese älteste schriftliche Dokumentation gilt damit als Geburtsstunde und Ursprung des Unternehmens.Berentzen vom alten Faß wird als eine der ersten deutschen Spirituosen als Marke eingetragen. Die I.B. Berentzen erschließt erstmals eine neue Geschäftsaktivität, indem sie in Haselünne einen eigenen Betrieb für alkoholfreie Getränke gründet. Die damalige "Emsland-Getränke" firmiert heute als Vivaris Getränke GmbH & Co. KG.
Die Vivaris Getränke GmbH & Co. KG erwirbt unter ihrem damaligen Namen "Emsland-Getränke" eine Konzession für die Abfüllung und den Vertrieb von Produkten des PepsiCo-Konzerns. Bis zum Auslaufen der Konzession zum Jahresende 2014 baute die Gesellschaft den Vertrieb in zwölf von sechzehn Bundesländern aus und entwickelte sich zum größten der deutschen Konzessionäre.
Mit der Einführung des Berentzen Apfelkorn gelang der große Durchbruch. Die "Schnapsidee" der beiden Brüder Dr. Hans und Friedrich Berentzen entwickelte sich zur erfolgreichsten Produktneueinführung im Spirituosenmarkt nach 1945 und machte das Unternehmen zum nationalen Anbieter von Spirituosen. Der Erfolg des Apfelkorns führte nur wenig später zum Aufbau eines eigenen Exportgeschäfts.
Die I.B. Berentzen fusioniert 1988 mit Pabst & Richarz zur modernen Berentzen-Gruppe. Durch den Zusammenschluss werden die Kunst des Kornbrenners und des Weinbrenners in einem Unternehmen zusammengeführt. Das neu entstandene Unternehmen ist die Nummer 2 der deutschen Spirituosenindustrie und will weiter wachsen.
Von König & Schlichte wird die bekannte Wodkamarke "Puschkin" übernommen und Mitte der 1990er Jahre zur Dachmarke ausgebaut. Mit dem Erwerb des Geschäftsbetriebs der damaligen Doornkaat AG aus Norden übernimmt die Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft eine der bekanntesten Kornmarken Deutschlands und stärkt ihre Kompetenz im Kornsegment.
Im Juni 1994 wird die Aktie erstmals an den Börsen in Frankfurt und Bremen notiert. Die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft schafft die Voraussetzung für den Börsengang und damit eine zeitgemäße Form, den eingeschlagenen Wachstumskurs zu finanzieren.
Durch die Übernahme des Mineralbrunnens in Grüneberg bei Berlin wird das Vertriebsgebiet für Softdrinks auf den überwiegenden Teil Nord- und Ostdeutschland erweitert. Zum Jahreswechsel 1998/99 übernimmt die Berentzen-Gruppe mit Dethleffsen einen der größten hiesigen Wettbewerber. Marken wie "Bommerlunder", "Dirty Harry", "Echt Stonsdorfer", "Hansen Rum" und "Springer Urvater" ergänzen das Sortiment um neue Segmente. Die Unternehmensgruppe vertreibt damit das umfassendste Angebot aller deutschen Anbieter.
Der Finanzinvestor AURELIUS, München, erwirbt zunächst 75,1 % der Stammaktien der Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft.